Seit der Entstehung des Wohnquartiers Grone Nord in den frühen 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde an der Gestaltung der Siedlung und Freiräume nichts wesentliches verändert.
Die komplette Anlage war dem damals vorherrschenden Ideal der "modernen Stadt" verpflichtet. Das bedeutete: Wohnen mit viel Grünbezug, aber auch Trennung der Funktionen Wohnen/ Arbeiten/ Freizeit.
Diese Entmischung der Funktionen auch des öffentlichen Lebens auf der Straße entsprach nicht mehr den zeitgemäßen Vorstellungen vom Wohnen.
Durch die Anordnung von Parkplätzen im Bereich der Stichstraßen Pestalozzi- und Fröbelweg ist der "öffentliche Raum" auf die Funktionen, Abstellplatz von PKW und Mülltonnen, reduziert worden.
Öffentliches Leben und "soziale Kontrolle" fand nicht statt - es bestand die Gefahr der Ghettoisierung.
Was im Quartier fehlte war ein öffentlicher Raum oder Platz mit Aufenthaltsqualität. Anders als in Grone Süd gab es in Grone Nord kein Quartierszentrum. Die Neuordnung der Freianlage und Stadträume im Bereich des Parkdecks bietet die Möglichkeit, diese fehlenden Räume zu erzeugen.
Der Zugang zum attraktiven Blockinneren mit seinem Teich und der parkähnlichen Vegetation ist nun aufgewertet worden. - Die Sichtachse zum Teich ist offen.
Maßnahmen:
- Erhalt der unteren Parkebene, 44 Stellplätze
- Abbruch massive Brüstung des oberen Parkdecks
- Umnutzung obere Parkebene zum Quartierplatz
- Ca. 1,70m über Terrain umlaufende Treppen, dadurch keine Brüstung erforderlich
- Blickbezüge zum grünen Hof
Auf die Abdichtungslage wurde bauseits ein Tartanbelag aufgebaut. Partiell wurden aufgehende Platzmöbel und Pergolen auf
die Rohdecke gestellt.
Das untere Niveau des Parkdecks dient weiterhin als Parkeck für die PKW der Mieter der angrenzenden Wohnsiedlung.
Das gesammelte Regenwasser wird in den angrenzenden Teich eingeleitet.
Zum Leistungsumfang gehörte auch der Abbruch der alten Betonbrüstungen (Fertigteile) sowie der Auffahrtsrampe.
Abgebrochen wurden auch die korrodierten Lochbleche, vor den Fassadenöffnungen zum unteren Parkgeschoss.
Als neuer Rand des Parkdecks wurde eine Ortbetonaufkantung von max 20/25 cm vorgesehen. Dieser wurde konstruktiv mit dem bestehenden Bauwerk mittels Armierungen verbunden.Alternativ erfolgte die Randbegrenzung mittels Stahlblech.
Partiell wurden im Randbereich Ortbetonwände, 24 cm gestellt.